
Nach dem grandiosen Auftritt verabschiedeteten wir uns wieder von den ersten Fans, das Café leerte sich zusehends. Der "harte Kern" blieb jedoch noch für Stunden. Ich musste mich mal wieder mit der englischen Sprache rumschlagen und hörte zudem zu, was Miguel und die anderen erzählten. Saori redete mit Frank auf französisch und genoss ihren Wein. Ich gönnte mir ein Stück von dem leckeren Schokokuchen (Kuchen ist immer da!). Irgendwann ging die Tür auf und drei Jazzmusiker kamen ins Café - sie brachten ihr Equipment für das Jazzfrühstück am nächsten Morgen. Und irgendwann hörte ich schon wieder Klavierklänge. Saori probierte alles aus, was sie jemals gelernt hatte. Selbst deutsche Weihnachtslieder waren dabei und mit einem breiten Grinsen im Gesicht und Lachanfällen sangen wir "Stille Nacht" oder "Oh Tannenbaum" mit. Dann waren wir auf einmal bei französischen Chansons, italienischen Klassikern oder spanischen Songs. Somit dauerte es auch nicht lange, bis Miguel oder Föss die Gitarre ergiff und Johannes, unser Wirt, seine Ukulele. Spannende Intrumentgefechte entstanden, interessante Liedvariationen, Geklopfe, Geklatsche und Gesang auf allen Seiten. An diesem Abend hab ich zudem auch gelernt, wie cool sich Nirvana, Pink Floyd oder die Eagles auf dem Klavier anhören können. Ich war bereits weit weg von einem normalen Konzert oder einem der wunderschönen Meets, die ich mit Musikern immer wieder erlebe. Ich war bereits mitten in einer Session, wie sie mir von meinem Vater so oft vorgeschwärmt worden war - jeder greift nach Feierabend einfach nach seinem Instrument und spielt. Zwischendurch wird gegessen, getrunken, geraucht, geredet. Irgendwann gegen halb drei waren wir dann aber doch alle müde. Inzwischen hatte sich die sommerliche Schwüle in Regenluft verwandelt. Doch auch als ich nach draußen in den Regen spaziere habe ich das Gefühl, der Traum ist noch nicht zuende....Fortsetzung folgt.
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