Sonntag, 5. Juni 2011

Unforgettable....Saori Jo rockt Remscheid...

Ich habe dieses Wochenende nicht nur zwei Konzerte erlebt. Genaugenommen habe ich die Sängerin und Pianistin Saori Jo mit und ohne Band so oft spielen gehört, dass ich nicht zählen könnte, wie viele Stücke sie insgesamt gespielt hat. Das offizielle Konzert fand am Freitagabend im Rotationstheater in Remscheid-Lennep statt. Das Konzert war ausverkauft und ursprünglich sollte ein zweites Konzert am Samstag im Theater stattfinden, wozu es dann aber nicht kam. Also durfte man gestern abend die Band nochmal in dem kleinen Café genießen. Nach 2 1/2 Stunden Zugfahrt nach Remscheid war ich doch etwas geschafft - der Hitze sei Dank. Aber als ich ankam, wurde ich direkt mit bekannten Klängen belohnt. Saori saß mit dem Rücken zum Publikum an dem Klavier mit offener Front - so dass man einen richtigen Einblick in die Mechanik hatte. Miguel und Föss saßen schon fast im Türbereich - es war also doch eher wie ein kleines Wohnzimmerkonzert. Das machte auch die besondere Atmosphäre aus und zudem gab es Sachen zu hören, die ich sonst von Saori und Band nicht zu hören bekomme. Eines der besten Stücke war für mich "Nights in white satin", dass Saori in eine Version aus Blues und Reggae verwandelte. Immer wieder gab es sowohl Cover, als auch eigene Stücke zu hören, die mit Miguel an der Akustikgitarre deutlich anders klangen, als am Vortag. Kein Wunder, das zweite Konzert war auch eher ein "Unplugged"-Konzert. Zum guten Schluss spielte Saori für uns "Wonderful world" - das Stück, das bei den Jethro Tull-Konzerten immer am Ende des Konzertes eingespielt wird.

Nach dem grandiosen Auftritt verabschiedeteten wir uns wieder von den ersten Fans, das Café leerte sich zusehends. Der "harte Kern" blieb jedoch noch für Stunden. Ich musste mich mal wieder mit der englischen Sprache rumschlagen und hörte zudem zu, was Miguel und die anderen erzählten. Saori redete mit Frank auf französisch und genoss ihren Wein. Ich gönnte mir ein Stück von dem leckeren Schokokuchen (Kuchen ist immer da!). Irgendwann ging die Tür auf und drei Jazzmusiker kamen ins Café - sie brachten ihr Equipment für das Jazzfrühstück am nächsten Morgen. Und irgendwann hörte ich schon wieder Klavierklänge. Saori probierte alles aus, was sie jemals gelernt hatte. Selbst deutsche Weihnachtslieder waren dabei und mit einem breiten Grinsen im Gesicht und Lachanfällen sangen wir "Stille Nacht" oder "Oh Tannenbaum" mit. Dann waren wir auf einmal bei französischen Chansons, italienischen Klassikern oder spanischen Songs. Somit dauerte es auch nicht lange, bis Miguel oder Föss die Gitarre ergiff und Johannes, unser Wirt, seine Ukulele. Spannende Intrumentgefechte entstanden, interessante Liedvariationen, Geklopfe, Geklatsche und Gesang auf allen Seiten. An diesem Abend hab ich zudem auch gelernt, wie cool sich Nirvana, Pink Floyd oder die Eagles auf dem Klavier anhören können. Ich war bereits weit weg von einem normalen Konzert oder einem der wunderschönen Meets, die ich mit Musikern immer wieder erlebe. Ich war bereits mitten in einer Session, wie sie mir von meinem Vater so oft vorgeschwärmt worden war - jeder greift nach Feierabend einfach nach seinem Instrument und spielt. Zwischendurch wird gegessen, getrunken, geraucht, geredet. Irgendwann gegen halb drei waren wir dann aber doch alle müde. Inzwischen hatte sich die sommerliche Schwüle in Regenluft verwandelt. Doch auch als ich nach draußen in den Regen spaziere habe ich das Gefühl, der Traum ist noch nicht zuende....Fortsetzung folgt.

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